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Übergewichtige Hunde und die Folgen

übertriebene Zusatznahrung neben den Mahlzeiten gilt es zu vermeiden!
Was auch immer die Gründe für Übergewicht beim Hund sein mögen - es ist in der Regel übermäßige Fütterung aufgrund falsch verstandener Tierliebe. Übergewicht beim Hund ist wie beim Menschen auch eine typische Zivilisationskrankheit. Schaut man sich um, sind ca. 30% unserer Hunde übergewichtig. Bei Übergewicht handelt es sich um eine ernstzunehmende Tatsache, die viele weitere körperliche Folgen nach sich zieht, beispielsweise Diabetes mellitus, Herz- oder orthopädische Erkrankungen, Schmerzen in den Gelenken, nicht zu unterschätzende Fortpflanzungsstörungen, Bewegungsstörungen, Atemprobleme, Verdauungsstörungen, Harnsteine, Anfälligkeit für Inkontinenz, Lebererkrankungen, Hautkrankheiten und Störungen des Immunsystems. Es gibt auch einige Erkrankungen, die Übergewicht hervorrufen können, wie die Schilddrüsen-Unterfunktion (Hypothyreose), eine Fehlfunktion der Nebenniere (Morbus Cushing) oder eine Fehlfunktion des Hypothalamus.

Gelenke unterliegen einer ständigen mechanischen Beanspruchung. Wie jedes mechanische System nutzen sich die Gelenke eines Tieres mit der Zeit ab. Durch Übergewicht werden diese zunehmend belastet, was letztlich Arthritis und Arthrose fördert. Gar Verhaltensprobleme können daraus resultieren.

Übergewicht ist zum Großteil auf falsche Ernährung des Hundes zurückzuführen. Vielfach wird zu energiereiche, den Bedarf überschreitende Nahrung verabreicht, Leckerlis nebenbei hinterlassen zudem ihre Spuren. Hunde haben dabei viel zu oft wenig Bewegung. Haben sich erst einmal Fettpolster gebildet sind die Rippen nicht mehr zu tasten, im Bauch beginnen sich innere Fettablagerungen zu bilden, welche die normalen Körperfunktionen zunehmend einschränken. Vorsicht: insbesondere kastrierte Tiere bekommen häufiger Übergewicht. Wichtig hier, Futtermengen reduzieren, man sollte eine regelmäßige Gewichtskontrolle praktizieren. Auch bei Einnahme von bestimmten Medikamenten, z.B. Kortison, kann es ebenfalls zu Gewichtszunahme kommen.

Die Angaben lt. Standard, Hündinnen (Größe 48-56cm/Mittelmaß ideal 52cm; Gewicht bei 18-26 kg/ Mittelmaß ideal bei 22 kg); Rüden (Größe 52-60 cm/56cm; Gewicht bei 22-30 kg/26 kg) sind Richtwerte und mit Vorsicht zu genießen. Wichtig ist dabei der Typus, dieser reicht bei unseren Eurasiern vom schlanken Typ bis hin zu schwerknochigeren Hunden. Dabei ist für eine feingliedrige, schlanke, mittelgroße Hündin ein Gewicht unter 20 kg durchaus angemessen, während bei einer mittelgroßen Hündin mit guter Knochenstärke das Gewicht bei über 22 kg liegen kann. Gleiches gilt für Rüden bei deren Größe und Gewicht - der Typus ist mitentscheidend! Hochbeinige schlanke Typen mit wölfischem Kopf im Vergleich zum breiten, substanzvollen Typen mit kräftigem Kopf sind auch unterschiedlich im Gewicht. Wichtig ist, verwenden Sie die Ihnen bekannte Gewichtstabelle, bewegen Sie sich in diesem Spektrum, insbesondere in der Entwicklungsphase.

Bei einem richtig ausgewogen ernährten Eurasier sind die Rippen tastbar, die Taille erkennbar und die Bauchlinie ist aufgezogen. Altersangepasste Ernährung und ebensolche ausreichende Bewegung ist unabdinglich, um den Eurasier in „Form" zu halten! Zuwiderhandlungen sind eigentlich „tierschutzwidrig"! Ein übergewichtiger Hund lebt zudem kürzer, seine Lebensqualität ist stark einschränkt. Gesundheit und Lebensdauer des Hundes hängen eng mit einer richtigen, artgerechten, ausgewogenen Nahrung zusammen, gepaart mit ebensolcher artgerechter Bewegung und Beschäftigung.

Karin Vorbeck